Dienstag, 25. November 2014

Tag 48

Der Tag strömte heute mal wieder so rasend schnell gen Nacht, dass ich selbst das Wetter nur im Vorübergehen wahrgenommen habe. Es verhielt sich jedenfalls unauffällig, war weder nass noch kalt noch sonderlich windig und hell und leuchtend war es auch nicht. Es war einfach irgendein Wetter, ein Tarnwetter, so könnte man es vielleicht nennen. Ein graue Mauswetter das sich nicht in den Vordergrund spielte, sondern bescheiden, still und leise, einfach nur da war.

Derweil diesselbe Frau, die sich vor wenigen Augenblicken noch von einem Pferdekarren durch den Morast hatte schleifen lassen und die ich Anfangs auch noch für einen Mann gehalten habe, präsentierte sich uns jetzt als strahlende Schönheit. Sie trug ein grünschimmerndes Kleid aus Seidenchiffon, welches ihrer sportlichen Statur Grazie und eine barocke Anmut verlieh und zu dem ihren Augen funkelten wie zwei übergroße Smaragde. Kein Zweifel - das war die Königin des Hauses. (und Regentin der Ruine).

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