Mittwoch, 12. November 2014

Tag 35

Nasskaltes Wetter heute, keine Sonne, der Himmel bedeckt von einer schmutzig-weißen Wolkenschicht.

Wir sind hinabgestiegen, in die Schlucht, haben uns gegenseitig gestüzt und sind hinunter geklettert, gerutscht und gestrauchelt. Seltsam. Wir wandern also durch diese Schlucht aus Geröll, klettern über Felsbrocken. Ödnis wohin das Auge reicht. Auf dem Weg liegen Knochen und Skelette von Tieren, teilweise auch noch Kadaver. Eines sieht aus wie jenes tote Tier, von dem die Sage geht, Jesus hätte es angesehen und, während seine Jünger sich voll Ekel abwendeten, gesagt: aber schöne Zähne hatte es.

Ja, dieses Tier hatte ein Gebiss das glänzte wie Elfenbein so weiß, vollkommen harmonisch, einer Perlenkette gleich aneinandergereihte Zähne waren das. Und sind es noch.

Note: das ist gar kein Traum. All das findet tatsächlich statt und zwar während ich hier sitze und es aufschreibe. Wie kann ich hier sitzen und gleichzeitig in dieser Schlucht herumkraxeln?

Ich frage meinen Begleiter was eigentlich los ist und wie zum Teufel wir hierhergekommen sind. Endlich erkenne ich auch wer er ist. Es ist: Kafka.

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