Dienstag, 9. Dezember 2014

Aus dem Wörterbuch des Totalitarismus

Heute: Sichselbstlegitimierender Überwachungsapparat

Man stelle sich einmal einen Menschen vor, dessen Wohnung mit Überwachungstechnik infiltriert und der auf Schritt und Tritt getrackt und verfolgt würde, der keine noch so kleine Gefühlsregung, keinen Gedanken und keinen Poops von sich geben dürfte, ohne dass es aufgezeichnet, archiviert und von fähigen (auch und gerade in Folterangelegenheiten versierten) Psychologen analysiert würde... man stelle sich diesen totalüberwachten Menschen einmal bildlich vor und zwar vor dem Auge des  totlitären Überwachers Betrachters.

Würde sich dieser Mensch wohl normal verhalten? Würde er, der über Jahre hinweg zum Versuchskanninchen degradiert wurde, der ohne dass er jemals seine Einwilligung gegeben hätte, zum Forschungslangzeitstudienobjekt gekürt wurde, würde sich dieser Mensch wohl der Norm entsprechend entwickeln, würde er sich und seine schöpferischen Potentiale frei entfalten und - zur seelisch-geistigen Erbauung des Publikums - auch zum Ausdruck bringen, seine kreativen Denkprozesse offenlegen, seine gestalterischen Fähigkeiten unter Beweis und der Gesellschaft zur Verfügung stellen etc....

Würde dieser Mensch systemkonform, angepasst, narzistisch, oder eher aufsässig, rebellsich um Applaus und gesellschaftliche Anerkennung buhlen?

Oder würde er am Ende als paranoid-schizophrener Soziopath oder gar Terrorist zu einer Gefahr für jede friedliebende Gemeinde? ( In diesem Fall dürfte die Ratte natürlich erst Recht und zum Schutze der Gesellschaft keine Sekunde unbeaufsichtigt sich selbst und ihrer kriminellen Energie überlassen werden!)

Wie man es dreht und wendet: Überwachung ist und bleibt ein unverzichtbares Instrument eines jeden totalitären Systems.Unverzichtbar im Dienste der Terrorabwehr, Sicherheit und zum Schutze der Bevölkerung (und sei es vor sich selbst!) und unverzichtbar im Dienste der Wissenschaft und Forschung. Der Überwachungapparat legitimiert sich folglich autonom.

( PS.: unter uns gesagt: mitunter kann es der Sache sogar förderlich sein,  (in absoluten Ausnahme-und  Einzelfällen) das eine oder andere Überwachungsprotokoll  der Öffentlichkeit zugänglich zu machen (bzw. von Hackern viral und über dunkle Kanäle verbreiten zu lassen)  und diese so, vom eigenen Voyeurismus geködert, mit ins Boot der Beobachter, Forscher und Analysten zu holen.  Aber -pssst...- das ist nun wirklich top secret!!!)

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