Donnerstag, 17. Juli 2014

Liebe Iris

Ein paar Gedanken zur Unterwelt

Wer in der sogenannten realen Welt an den Rand des Erträglichen geschwemmt wird, der landet nicht selten vor dem Tor zur Unterwelt. Tatsächlich gibt es im Zustand akuter Schmerzen und Qualen keinen  vielversprechenderen Ort der Zuflucht als den der Unterwelt, deren atsmosphärische Beschaffenheit  betäubend und schmerzstillend wirkt.

Kein Gelehrter, Buddha oder Meister der Disziplin (gleichwelcher) kann einem tödlich Verwundeten die Schmerzen lindern, es ist der Gott der Unterwelt in dessen Kelch sich der Trunk dieser Gnade findet.

Es heisst, dass jeder Mensch spätestens nach seinem Tode durch die Unterwelt reisen wird, hin zu seinem neuen Aufenthaltsort (wo auch immer der nun gelegen sein mag...) die Unterwelt ist also ein Ort der Durchreise, des Transit, obgleich es natürlich auch Menschen gibt, die dort aus den unterschiedlichsten Gründen länger festhängen als vorgesehen.

Wem sich nun also schon zu Lebzeiten die Gelegenheit bietet, die Unterwelt kennenzulernen, der sollte sie auch nutzen und sich so vertraut wie möglich machen mit dieser Welt, es wird ihm später, wenn es ernst wird und es kein Zurück mehr gibt, helfen, sich zu orientieren. Und die Gnade des Gottes der Unterwelt nicht zu verwechseln mit dem Ziel der Erlösung.

Note: und auch wenn es nicht die Gelehrten, Buddhas oder Meister gleichwelcher Disziplin sind, die Dir hier die Schmerzen lindern, so ist das noch lange kein Grund, ihrer zu vergessen und sie zu verleugnen!


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